Eintracht reist mit breitem Kader nach Berlin – Auftakt gegen die SG Bernburg
Die großen Vereinsnamen sind es in diesem Jahr nicht, die sich den Ü50-Kickern des SV Eintracht beim Finalturnier um die Deutsche Meisterschaft in diesem Jahr in den Weg stellen, denn die sind bereits im Vorfeld in teils sehr engen Finalturnieren der Regionalverbände auf der Strecke geblieben. Als letztes erwischte es mit Titelverteidiger FC Bayern München wohl die prominenteste Traditionsmannschaft aus dem Regionalverband Süd und es zeigt, wie schwer es ist, eines der fünf Berlin-Ticket zu gewinnen. Die Bayern mussten der SG Höchst aus Frankfurt den Vortritt lassen. „Die SG Höchst war mit 2017 mit ihrer Ü40 Deutscher Ü40-Meister. Diese Herren spielen jetzt Ü50. Da weiß man, was uns mit diesem Gegner erwartet“, ordnet Eintracht-Trainer Jochen Philipp den Auftaktgegner am 2. Spieltag leistungsmäßig ein. Aber auch die anderen Teams schätzt er stark ein.

Direkt im ersten Spiel geht es gegen die SG Bernburg. Die SG sind so etwas wie die große Unbekannte in Berlin. Der Nordost-Meister setzte sich als Turnierausrichter überraschend gegen den Nordost-Meister Energie Cottbus, gegen die Eintracht in Berlin im Vorjahr 3:3 spielte, und den Topfavoriten Victoria Berlin durch. Im zweiten Spiel am Sonnabend trifft der SVE auf einen alten Bekannten, die SG Mittelmosel-Leiwen. Die Rheinland-Pfälzer sind nach 2024 auch in diesem Jahr erneut gleich mit zwei Teams (Ü40/Ü50) in Berlin dabei. Das unterstreicht die Vormachtstellung der SG in der Region Südwest. Wie der SVE mit seiner inzwischen fünften Teilnahme bei den letzten sechs Turnieren mit den Ü40 und Ü50, sind die Kicker aus dem Landkreis Trier regelmäßiger Finalist in Berlin und so etwas, wie der Angstgegner der Grafschafter. „Irgendwie liegen die uns nicht. Es gab fast jedes Mal eine deftige Niederlage“, sagt der Trainer und ergänzt: „Es ist Zeit, dass zu ändern!“ Schon fast Derbycharakter bekommt die vierte Partie für die Eintracht.
Wenn man bedenkt, dass die beiden Vereine die Regionalvertreter des gesamten Nordens und des bevölkerungsreichen Westens vertreten, kann man ob der die 55 Autominuten zwischen dem Eintracht-Stadion und der Sportanlage des SC Preußen Lengerich beim Spiel in Berlin schon fast von einem Nachbarschaftsduell sprechen. Und man kennt sich. Beim Hallenturnier im Januar in Lengerich gab es für den SVE eine deutliche Niederlage. Mit Thomas Reichenberger (ehemals VfL Osnabrück), haben sich die Lengericher zudem zusätzlich verstärkt und der will sich mit seinem Team in Berlin „nicht verstecken“, wie er in einem Artikel der NOZ sagt. „Wir kennen uns gut“, sagt Trainer Philipp. „Es wäre doch schön, wenn es in diesem Spiel für beide noch um etwas ginge.“

Aus Philipps Worten schwingt die Hoffnung mit, dass der SVE in diesem Jahr endlich den
„Bock umschmeißt“. Bei bislang vier Finalteilnahmen in Berlin mit der Ü40 und der Ü50 sprang bislang nur ein Sieg heraus (2:0 gegen Arminia Bielefeld). „Wir waren leistungsmäßig in den Spielen selten chancenlos, haben teilweise tollen Fußball auch gegen die Traditionsmannschaften der Bundesligisten gespielt. Letztlich fehlten oft nur Nuancen“, blickt Teammanager Michael Siemer auf die bisherigen vier Teilnahmen am DFB-Ü-Cup, der jetzt übrigens auch offiziell „Deutsche Meisterschaft“ heißt, zurück. „Im letzten Jahr mussten wir einfach zwei Spiele gewinnen, bei denen es am Ende nur zwei Unentschieden gab“, ergänzt Siemer. In diesem Jahr sind die Vorzeichen allerdings deutlich besser. „Wir hatten in den letzten Jahren im Vorfeld immer wieder mit teils ärgerlichen Verletzungen vor und während des Turniers zu kämpfen. Derzeit sieht es so aus, als könnten wir tatsächlich in Bestbesetzung in Berlin antreten“, hofft Trainer Philipp. Zumindest vor der Abreise stand er vor der Qual der Wahl. Die bei der Niedersachsen-Meisterschaft (Phillip Rasink) und Norddeutschen Meisterschaft (Victor Carvalho) im Juni schwerer verletzten Spieler sind ebenso fit, wie Gert Goolkate, Jorge Carvalho und Marco Plickert, die aufgrund muskulärer Probleme nur eingeschränkt trainieren konnten. Lediglich bei Thomas Janssen und Carsten Palstring gibt es verletzungsbedingte Probleme, die einen Einsatz verhindern könnten. 14 Spieler darf Philipp melden, davon mit Andreas Borzutzky und Andreas Monse zwei Torhüter. Vier weitere Akteure sind im erweiterten Kader und stehen parat, falls ein Spieler nachgemeldet werden muss. Dies ist allerdings nur möglich, wenn der vor Ort anwesende DFB-Arzt sein Okay gibt.

Der Eintracht-Tross umfasst 40 Personen und setzt sich im eigens beschrifteten Bus der Bentheimer Eisenbahn am Freitagmorgen in Richtung Bundeshauptstadt in Bewegung.
Henning Schmidt spielt mit der von ihm trainierten Mannschaft des SV Biene-Holthausen am Freitagabend noch gegen den SV Meppen 2, sodass Schmidt mit der Bahn erst am Samstag in der Früh nach Berlin reisen wird. Andreas Wedi reist aus seinem Wohnort in Hamburg direkt an.
In diesem Jahr sind alle Teilnehmer der vier zeitgleich stattfindenden Deutschen Meisterschaften (Ü32 Frauen, Ü32, Ü40 und Ü50) im Hotel Berlin am Lützowplatz untergebracht. Nach der Ankunft gibt es zunächst das sogenannte Technical Meeting der Mannschaftsverantwortlichen. Danach isst der Eintracht-Tross beim naheliegenden Italiener.
Am Samstagmorgen geht es dann zum Olympia-Gelände, wo der SVE um 12 Uhr sein erstes Spiel gegen die SG Bernburg auf dem sogenannten Hüppe-Platz bestreitet. Auf Fussball.de können alle Spiele im Liveticker verfolgt werden. Der SVE überträgt zudem über die „VEO“-App alle Spiele der Eintracht in Livebildern in die Grafschaft. Hierfür müssen Interessierte sich die „Veo-Live“-App aus dem App-Store herunterladen.
Der Eintracht-Kader
Andreas Borzutzky, Andreas Monse
Antonio Carvalho, Jorge Carvalho, Victor Carvalho, Luis da Costa, Sascha Ebert, Gert Goolkate, Frank Heckert, Thomas Janssen, Ayhan Özkan (Co-Trainer), Carsten Palstring, Marco Plickert, Philip Rasink, Henning Schmidt, Frank Schophuis, Andreas Wedi, Michael Westerhoff
Trainer: Jochen Philipp
Assistent: Berni Deelen
Team-Manager: Michael Siemer
Physiotherapeutin: Cathrin Lüke
Betreuer: Manfred Rössing, Manfred Apfelbaum